Aufgrund der stetig zunehmenden Weltbevölkerung wird die Nahrungsmittelproduktion immer mehr zur Herausforderung. Ein globales Netzwerk von Agrarproduzenten und Supermärkten bestimmen Anbau, Logistik und Produktion. Diese sind hoch industrialisiert und wenig nachhaltig. Immer mehr Menschen sehnen sich nach gesunden, fair und regional erzeugten Lebensmitteln. Biomärkte werden daher immer mehr zum Trend. Leider funktionieren selbst diese nach den Regeln des Marktes und importieren Lebensmittel nicht selten von weit her, die auch noch in dicker Plastik eingeschweißt sind. Der im Jahr 2020 von fast 40 Berliner*innen als Genossenschaft gegründete SuperCoop ist hingegen eine zukunftsträchtige Alternative. Ein Supermarkt neuen Typs, der nach fairen Spielregeln funktioniert und zudem ein Ort der nachbarschaftlichen Begegnung ist.
Die SuperCoop-Genossenschaft hat sich dabei das Konzept “Food Coop” aus Frankreich und Belgien zum Vorbild genommen. Jedes Mitglied kann auf demokratischer Weise den SuperCoop mitgestal-ten. Die klaren Vorteile von Supermarktgenossenschaften sind transparenter Einkauf und Kenn-zeichnung von Lebensmitteln. In der Vision von Projektwelt Zukunft breiten sich diese Supermarkt-genossenschaften in immer mehr Städten und Regionen aus und kooperieren dabei zunehmend mit nachbarschaftlichen Lebensmittel-Manufakturen und Stadtfarmen bzw. sind selbst mit hochmo-dernen Gewächshäusern und AquaTerraPonik-Anlagen auf dem eigenen Dach ausgestattet. Zudem geht man dazu über, auf Plastikverpackungen zu verzichten und setzt stattdessen auf recyceltem Papier und Mehrweggläser. Auch die Lebensmittel selbst werden in der unmittelbaren Nachbar-schaft in platzsparenden und ertragsstarken Vertikalfarmen produziert.
Startups wie Bowery Farming, AeroFarms und Plenty betreiben heute schon vertikale Landwirtschaft und wollen diese mit revolutionären Technologien wie Aquaponik salonfähig machen. Deren vertikale Farmen beliefert schon heute zahlreiche Supermärkte und unterstützten dabei die regionale Versorgung mit frischen Lebensmitteln. In den nächsten 50 Jahren wird die Menschheit mehr Lebensmittel verbrauchen als in den vergangenen 10.000 Jahren. Ein Großteil davon in den Ballungszentren. Eine Demokratisierung und Regionalisierung der Nahrungsmittelproduktion wird notwendig sein, um diese von Industriemonopolen unabhängig zu machen. Das Studio Precht geht noch einen Schritt weiter und hat ein Modulkonzept namens The Farmhouse entworfen. Es handelt sich um einen futuristischen Wohnturm aus Holz, in dem vertikale Landwirtschaft zur Selbstver-sorgung betrieben wird. Zu jedem Wohnmodul gehört eine treppenförmigen Anbaufläche für Obst und Gemüse.