Die Energiewende gehört in Bürgerhand

Derzeit erleben wir auch wegen des Ukrainekrieges und der gegenwärtigen Inflation expotentiell steigende Energiepreise. Neben dem knappem Gas wird auch der Strom extrem teuer. Ursprünglich sollte die Energiewende die vollständige Dekarbonisierung der gesamten Energiewirtschaft voran-treiben, was bis zu einem gewissen Teil auch gelungen ist. Leider wird der Energiemarkt trotz des Ausbaus von Solar- und Windenergie immer noch von großen Monopolen bestimmt, die auf Groß-projekte wie Offshore-Windparks und den Ausbau von Stromtrassen setzen. Im Zuge des Ukraine-krieges fällt Erdgas als Brückentechnologie nun weg, was den Plan der Energiewende gänzlich durch-einander wirbelt. Egal ob Solar, Wasserstoff oder Windkraft. Das eigentliche Grundproblem ist die Abhängigkeit von den großen Energieversorgern. Hinzu kommt dass viele Energiekonzerne an Atom- und Kohlestrom festalten wollen. Staaten und Konzerne sind nachweislich nicht in der Lage eine nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung aufzubauen. Es braucht stattdessen eine dezentrale Energiewende, in der Energiegenossenschaften Gebäude und Quartiere zum Energiekraftwerk umbauen.

Diese werden mit Solarmodulen, Energiespeicher und Miniwindräder ausgestattet, wie z.B. die neuartigen Mini Windturbinen von Aeromine Technologies. Die im Jahr 2013 gegründete  Bürgerwerke-Genossenschaft macht es vor wie eine dezentrale Energiewende funktionieren kann. Kleinteilige Energieerzeuger aus ganz Deutschland haben sich zu den Bürgerwerken zusammen-geschlossen um die Energiewende selbst in die Hand zu nehmen. Dazu gehören Solar-, Wind- und Wasserkraft sowie BürgerÖkogas. Das angestrebte Ziel ist eine erneuerbare, regionale und unab-hängige Energiezukunft in Bürgerhand. Inzwischen ist diese Genossenschaft zu einem Netzwerk von rund 40.000 Energiebürger/innen und 109 lokalen Mitgliedsgenossenschaften (Stand 2022) ange-wachsen. Die Crowdinvestingplattform WIWIN ermöglicht zudem eine direkte Beteiligung an die Bürgerwerke. Weltweit arbeiten noch viel mehr Pioniere an eine dezentrale Energiezukunft, in der Solarmodule, Energiespeicher, Ladestation und Wärmepumpen intelligent miteinander verknüpft werden zu einem dezentral verwaltetem Ökosystem von Energieproduzenten.

Brooklyn Microgrid möchte selbst erzeugten Solarstrom in ganz New York City verbreiten. picea bietet eine einzigartige Lösung an, die Sonnenstrom in Form von Wasserstoff speichert und bei Bedarf das ganze Jahr abgibt. LO3 Energy möchte die Blockchain-Technologie für Energieerzeuger nutzbar machen. PIONIERNETZ entwickelt eine Peer-to-Peer-Energy-Sharing Lösung mit der Pho-tovoltaik-Anlagen-Besitzer erstmalig ihre erzeugte Energie mit Ihren Nachbarn teilen können. Next Kraftwerke betreibt eines der größten virtuellen Kraftwerke Europas, in dem Stromproduzenten, Stromverbraucher und Stromspeicher intelligent miteinander vernetzt werden. Das Bündnis Bürger-energie bietet eine Plattform und Lobby für eine dezentrale Energiewende. Wenn man all diese Lösungen zu einem Gesamtszenarion verknüpft landet man bei dem Konzept der elektrischen Stadt, die der visionäre Bauingenieur Werner Sobek bereits im Jahr 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Nach seiner Aussage hat es die Politik immer noch nicht begriffen, dass die Energiewende mit den bisherigen industriepolitischen Maßnahmen nicht umsetzbar ist.