Gemeinsam für ein neues grünes Wirtschaftswunder

Im Jahr 2020 haben sich zahlreiche Organisationen, Stiftungen, Verbände und nachhaltige Unternehmen mit einem offenen Brief an die Regierung gewendet und geworben für ein „Neues Wirtschaftswunder. Initiiert wurde das Projekt von der gleichnamigen „Initiative Neues Wirt-schaftswunder“, einem Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Akteur*innen. Darunter Deutscher Naturschutzring, Bundesvereinigung Nachhaltigkeit, Parents 4 Future, D2030, German Zero, Gener-ationen Stiftung, Energy Watch Group, myclimate, economists for future, GLS Bank, Triodos Bank, forum Nachhaltig Wirtschaften, innovationsmanufaktur, Handwerk mit Verantwortung, Social Im-pact, UnternehmensGrün, Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management, Ge-meinwohl-Ökonomie Deutschland. Gefordert wird die Einführung alternativer Zielindikatoren zur Wohlstandsmessung anstelle des BIP, Klima-, Sozial- und Gemeinwohlkriterien als Voraussetzung für die Vergabe von Subventionen, Transfers und Kreditvergabe an die Privatwirtschaft, Übergeordnete Stellung sozialer Gerechtigkeit und den Aufbau eines 100% erneuerbaren Energiesystems.

Das beinhaltet die Abkehr von der klassischen Industriepolitik sowie die Förderung lokaler Wert-schöpfungsketten. Nachhaltigkeitsinitiativen wie die oben genannten würden somit ins Handeln kommen, reale Werte produzieren, wirtschaftlich werden und im Verbund ein neues grünes Wirt-schaftswunder etablieren. Die derzeit fragmentierte Wandelbewegung könnte dadurch aus ihrer Öko-Nische herauskommen. Um diese Herausforderung anzugehen, bedarf dies im Vorfeld aller-dings einen intensiven organisationsübergreifenden Plattformprozess. Das vom Rat für nachhaltige Entwicklung ins Leben gerufene Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit startet einen bundesweiten Vernetzungsprozess mit dem Ziel eine Plattform zu schaffen für nachhaltig wirkende Player in Deutschland. Innerhalb der letzten Jahre haben sich bereits unzählige Vernetzungsinitiativen ge-gründet wie die WECHANGE Genossenschaft. Nachhaltigkeitsinitiativen wird eine Plattform ge-boten, die eine grüne Wende anstreben. Bis heute ist es denen leider nicht gelungen eine größere Wirkung zu erzielen. Was es demgegenüber braucht ist ein integrativer Plattformprozess, der weit über die reine Vernetzung hinausgeht. In der Vision von Projektwelt Zukunft bilden Produzenten ökologischer Baustoffe, Energie- und Baugenossenschaften sowie innovative Startups und Archi-tektenbüros im Verbund die Basis eines neuen grünen Wirtschaftswunders.

Die Vielzahl von gemeinwohlorientierten Projekten brauchen einen kollektiven Plattformprozess, worin sich die unterschiedlichen Projektentwickler und Finanzierer begegnen und vernetzen. Das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit könnte einen großen Beitrag leisten, einen derartigen Plattform-prozess anzustoßen. In dieser Vision teilen diese gemeinsam ihre Ressourcen und bilden als neue ökonomische Kraft eine funktionierende Alternative zum Industriekapitalismus. Mit der Anwendung dezentraler Finanz- und Währungsmodelle wie bei der Plattform coinsence.org bilden sich neue Formen ökonomischer Effizienz mit dezentralem Marktdesign und lokaler Wertschöpfung, die un-abhängig sind von globalen Zulieferketten. In dieser Bottom-up organisierten Kreislaufwirtschaft trifft traditionelles Handwerk wie Fachwerk- und Lehmbau auf 3D Druck und Open Source Hardware. Open Source Hardware wird maßgeblich von dem Verein Open Source Ecology vorangebracht. Neben Open Source Ecology käme demnach auch der Platform Cooperatives Bewegung eine Schlüs-selrolle zu, da diese mit dem Modell digitaler Genossenschaften eine Alternative zum Plattformkapitalismus ala Facebook, Amazon und Co aufbauen wollen. 2023 startet das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit mit dem Schwerpunktthema „Nachhaltiges Bauen und Wohnen“.